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Distanz: ca. 360km
Hotel: Peninsular (Carrer Nou 3, 17001 Girona, Tel.:972-203800, Fax: -210492)
Museen: Theatre-Museu Dalí, Pujada del Castell 28, 17600 Figueres. Sommer 9-20 Uhr, Winter 10:30-17 Uhr (Di-So)
Touristeninformation Figueres: Placa del Sol, Tel. 972-503155, Fax -673166)
Touristeninformation Girona: Rambla de la Llibertat 1, Tel. 972226-575, Fax -612)
Internet: Virtual Tourist Figueres, Girona Tourist
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Nachdem wir das Fahrzeug wieder beladen hatten wurde ich erst mal dazu genötigt Frühstück bei McDonalds France einzunehmen. Was man(n) nicht alles macht, um die Wünsche der Frauen zu erfüllen.
Danach ging es weiter in Richtung Spanien. Langsam änderte sich die Vegetation von saftig grün in bräunlich und steiniger. Irgendwo nach Beziers sahen wir das erste Mal das Meer am Horizont aufblitzen, kurze Zeit später bauten sich vor uns die Gebirgsausläufer der Pyrenäen auf. Mitten in diesen Bergen liegt die Grenze nach Spanien. Man könnte sagen, dass die Grenze am höchsten Punkt der Straße liegt, denn danach geht es fast nur noch bergab und ehe man es sich versieht steht man vor Figueres, der ersten Spanienstation unserer Reise.
Hier machten wir die ersten Erfahrungen mit den Strassen und dem Verkehr in Spaniens Städten, diese sollten noch verschärft für unsere weitere Reise gelten. Die Spanier schwören auf ein Netz von Einbahnstrassen in ihren Städten, besonders in den Nebenstrassen. Dazu kommt, dass die Strassen beidseitig von hohen Häusern begrenzt sind zwischen denen sich die Strasse mit scharfen Kurven dahinschlängelt. Meist an beiden Seiten der Strasse stehen geparkte Fahrzeuge sehr eng beieinander. So kann es sein, dass das Auto auf beiden Seiten fast an den Spiegeln der geparkten Fahrzeuge streift. Wie die Italiener kümmern sich die Spanier auch nicht um eine Beule in ihrem oder dem fremden Fahrzeug. Wir haben selbst miterlebt wie solch eine Einparkaktion etwas geräuschvoll verlief. Spaniens Städte sollte man sich nicht mit dem Auto antun wenn man Angst um sein Auto oder seiner Außenspiegel hat. Man muß schon mal eine Einbahnstrasse in die verkehrte Richtung fahren können und Schwierigkeiten beim ein- und ausparken in engen Parkplätzen sollte man nicht haben. Sehr empfehlenswert (wenn auch etwas teuer) sind die überall verbreiteten Tiefgaragen. Die sind meistens überwacht und für das Fahrzeug gesünder als ein Straßenparkplatz. Zudem hat man den Vorteil den Parkplatz durch nachfragen (und Magnetkarte) wiederzufinden :-)
Jedenfalls höre ich die entsetzten Schreie meiner Begleiterin immer noch in den Ohren als wir in die Strasse Richtung Stadtzentrum einbogen und ich trotz der engen Verhältnisse nicht langsamer fuhr. Man gewöhnt sich daran - ehrlich ;-)
Wenig später standen wir vor dem Teatre Museu von Salvador Dalí. Schon von außen erregt es Aufsehen. Auch wenn man sich nicht von Kunst angesprochen fühlt, sollte man das umgebaute Theater besuchen. Eine solche Vielzahl von witzigen und merkwürdigen Skulpturen und Bildern sieht man sonst selten. Vor dem Eingang wartete eine längere Schlange, aber es ging dann doch schneller rein als erwartet. Rucksäcke etc. sind abzugeben, man bekommt sie am Ausgang wieder. Die Fotoausrüstung darf mitgeführt werden. Bis man alles in dem Museum gesehen hat vergehen Stunden. Für das Eintrittsgeld bekommt man wirklich etwas geboten. Kaum zu glauben auf welchen Bereichen Dalí tätig war. Vom Schmuck bis zum riesigen Pappmache-Huhn findet man alles.
Nach dem Besuch sollte man sich in ein Kaffee oder eine Bar setzen und sich erst mal ausruhen und die Eindrücke verdauen. Wir verdauten dann erst mal unser nachmittägliches Mittagsessen und fuhren nach einer Pause aus dem Straßengewirr heraus und weiter nach Girona. Dazu fuhren wir nicht auf der Autobahn sondern über die Bundesstraße. Diese sind wie in Deutschland nur einspurig, aber an Steigungen zweispurig gehalten, damit man langsamere Fahrzeuge überholen kann.
Spanien ist ebenso wie Frankreich und Deutschland unterteilt in Bundesländer. Girona ist die Landeshauptstadt der Region Girona. Dadurch ist die Stadt natürlich etwas größer und noch unüberschaubarer als Figueres es war. Unser Ziel war es, ein Hotel für die Nacht im Stadtkern zu finden. Das Problem bei einer Orientierung in einer fremden Stadt ist, dass man immer mit dem Verkehr mitschwimmen muß und sich daher sehr schnell zu entscheiden hat. Deshalb suchten wir erst mal eine Tiefgarage auf, um uns dann zu orientieren und zu Fuß die Gegend zu erkunden. Ein vollbepacktes Touristenauto sollte man weder in einer spanischen noch in einer deutschen Großstadt in einer Seitenstraße abstellen.
Anhand einer guten Stadtkarte welche ich in einer Pizza-Hut Filiale von der Bedienung geschenkt bekommen hatte (während meine Freundin die Toilette besichtigte) und den Beschreibungen der Frau fanden wir erst die Flußpromenade und kurz darauf das Hotel "Peninsular". Die Hotelfachleute verstehen in Spanien durchweg Englisch, so ist es auch für Leute wie mich mit bescheidenen Spanischkenntnissen kein Problem ein Hotelzimmer zu bekommen. Bitte nicht mit Deutsch anfangen. Der kleinste gemeinsame Nenner für Deutsche und Spanier ist Englisch.
Das Hotel besitzt eine eigene Tiefgarage, allerdings etwas entfernt von dem eigentlichen Haus. Wir liefen also zurück und wollten unser Auto in die hoteleigene Garage bringen. Der Weg dorthin wurde etwas beschwerlich und dank der Einbahnstraßenverkehrsführung machten wir eine nette Stadtrundfahrt, mal am einen Ufer von Girona, mal am anderen. Nach gut 1.5 Stunden hatten sich die Kreise um die Tiefgarage so eng gezogen, dass wir das Auto endlich parken konnten und unser Gepäck ins Hotel schleppten. Das Zimmer war schön und modern eingerichtet, aber man geht trotzdem nicht in Urlaub wegen eines schönen Zimmers, oder ?
Nach den Strapazen des Tages brauchten wir erst mal Erholung und etwas in den Magen. dazu schlenderten wir durch die belebten Straßen der Stadt. Irgendwann fanden wir uns auf dem Weg zur Kathedrale wieder. Die verwinkelten Straßen des ehemaligen Judenviertels ("Call") strahlten im schwachen Licht der Laternen eine seltsame Stimmung aus. Zur Kathedrale geht es steil bergauf und in der Nacht werden die gepflasterten Straßen immer menschenleerer. Kein Grund um Angst zu haben, denn es handelt sich nicht um ein ausgestorbenes Industriegebiet sondern um eine Wohngegend. Zur Kathedrale führen dann noch ca. 90 Stufen hoch. Wer sich die Stufen nicht geben will, kann außen herum die Straße hochlaufen. Viel Schweiß spart man da allerdings auch nicht. Leider wurde die Kathedrale bei unserem Besuch renoviert, so dass wir sie uns nicht von innen anschauen konnten.
Irgendwann kippten wir dann in unser Bett und schliefen bis uns das morgendliche Treiben in der Straße unter uns in den sonnigen Tag holte.
Zum Frühstück deckten wir uns mit Backwaren ein. Mein erster Einkauf in einer spanischen Bäckerei in Landessprache. Das Verkaufspersonal war sehr freundlich und freute sich, dass ein Tourist es mal auf spanisch versuchte.
Danach schauten wir uns die Stadt Girona an. Besonders interessant ist die Uferpromenade am Rio Onyar. Hier stehen die bunten Häuser der Altstadt dicht gedrängt aneinander. Von den Brücken aus hat man einen wunderbaren Ausblick auf die Fassaden.
Tagsüber sind die Strassen der Altstadt mit Leben angefüllt. So machten wir uns durch die Gassen wieder bergauf Richtung Kathedrale. Hinter dieser beginnt die noch fast vollständig erhaltene Stadtmauer, welche begehbar ist. Hier holten wir uns dann unseren ersten Sonnenbrand, da Silvia und ich die kräftige Sonne etwas unterschätzt hatten.
Von der Stadtmauer hat man einen weiten Blick über Girona und kann auf die Dächer des verwinkelten Judenviertels schauen. Die Stadtmauer ist ca. 1.5km lang und man kann an verschiedenen Punkten auf die Wachtürme hochsteigen. Nach der Mauerwanderungen brauchten wir erst mal Stärkung (Paella) und Abkühlung (Eis).
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