Detroit, Michigan Sehenswürdigkeiten in und um die Motor City Detroit. Die Wiege des amerikanischen Automobils. Intime Jazzclubs. Zwischen Arm und Reich.


 
   Detroit  
   

Vergrößern: Detroit

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Hotels: Wyndham Garden Hotel (ca. 100 US-$), 42100 Crescent Blvd., Novi, Michigan 48375, Tel.: 248-344-8800, Fax.: 248-344-8535

Hotel Baronette (ca. 120-160 US-$), 27790 Novi Road (Kreuzung 12 Mile Road), Novi, MI 48377, Tel.: 248-349-7800, www.hotelbaronette.com

Adressen: Bakers Keyboard Lounge, Livernois Avenue 20510 (Kreuzung 8 Mile Road), Detroit, Tel.: 313-345-6300, www.bakerskeyboard.com

Great Lakes Crossing Mall, 4500 Baldwin Rd. (Kreuzung Interstate 75), Auburn Hills (bei Pontiac), MI

Disco/Bar Luna, Royal Oak, Main Street (Nördlich 12 Mile Rd), Tel.: 248-589-3344, www.lunaroyaloak.com

Joe's Crab Shack, 4975 South Baldwin, Auburn Hills, MI 48359-2159, Tel.: 248-393-7319, www.joescrabshack.com

Kohl's Department Store, West Oaks 2 (Kreuzung 12 Mile/Novi gegenüber 12 Oaks Mall), Novi, MI, Tel.: 248-344-4666

Southern Motors Classic Show Cars, 1491 Baldwin Road, Pontiac, Michigan 48340, Tel.: 248-338-1900, Fax: 248-332-3355, www.southernmotors.com

Detroit and Dearborn Cultural Attractions, www.detroitmidtown.com

Detroit People Mover www.thepeoplemover.com

Detroit Eastern Market (nahe Kreuzung Wilkins und Riopelle) www.easternmarket.org

Detroit Touristeninformation, 211 West Ford Street (nahe Kreuzung Washington Boulevard), Tel.: 800-338-7648 oder 313-202-1800, www.visitdetroit.com

 

Mein Beruf führte mich schon einige Male nach Detroit, der Motor City in der Seenlandschaft von Michigan. Detroit ist schwierig zu beschreiben. Einerseits ist es eine riesige Stadt, die aber im Vergleich zu anderen Metropolen wenig einladend wirkt. Die Stadt umfaßt ein sehr großes Gebiet welches nach typisch amerikanischer Art von einem schnurgeraden Straßengittern eingeteilt wird. Die von Ost nach West verlaufenden Querstraßen tragen als Namen die Entfernung zum Stadtzentrum von Detroit Downtown, so ist die 8 Mile Road beispielsweise 8 Meilen (= 13 km) vom Zentrum entfernt. Dieses Stadtzentrum, Detroit Downtown, liegt direkt am Ufer des Detroit River mit einigen Hochhäusern und Geschäftsmeilen. Hier steht auch das höchste Gebäude der Stadt: das Renaissance Center. Es ist neuerdings von General Motors aufgekauft und renoviert worden und dient als Hauptquartier und Ausstellungsraum. Man kann bis zur Spitze des Gebäudes hochfahren und von dort aus den Blick über Detroit und dem kanadischen Flußufer mit der Stadt Windsor genießen. Der Aufzug ist rundum verglast, was ein etwas perverses Vergnügen bereitet wenn man schnell an Höhe gewinnt. Direkt neben dem Gebäude gibt es ein Parkhaus. Auch befindet sich gleich eine Station des People Movers (Magnetschwebebahn) am Renaissance Center, mit dem man eine kostengünstige Stadtrundfahrt machen kann (die Bahn fährt im Kreis durch Detroit Downtown). Im Untergeschoß des Renaissance Centers befinden sich neben Springbrunnen auch meistens Automobilausstellungen, bei denen man die neuesten und ältesten Produktionen von GM bestaunen kann.
An der Westseite des Renaissance Centers schließt sich die Hart Plaza an, die mit verschiedenen Kunstobjekten aufwartet und u.A. als Austragungsort von Open Air Konzerten dient. Nördlich gegenüber des Hart Plaza findet man das Coleman A. Young Municipal Center an dessen Gebäudeseite eine recht berühmte Skulptur steht.
Im Nordosten Downtown Detroits (Interstate 75 South/North Ausfahrt Mack Street) trifft man unvermutet auf den Eastern Market, der als Kontrast zu den vielen Malls, Fastfood-Tempeln und verlassenen Stadtteilen eine bunte Ausnahme bildet. Hier bieten Bauern und Fischer aus der Umgebung ihre Waren an, hier treffen sich Hausfrauen und Hotelköche, hier drängeln sich unter den nach allen Seiten offenen Markthallen aus Backstein die Menschen um an frische Lebensmittel zu kommen.
Unweit des Renaissance Centers befindet sich die Insel Belle Isle Park mitten im Detroit River zwischen den USA und Kanada. Über eine Brücke ist sie mit dem Ufer der USA verbunden und kann mit dem Auto befahren werden. Von hier aus hat man einen wunderbaren Blick auf die Skyline von Detroit und kann sich umgeben von grünem Rasen und Bäumen den Wind um die Nase wehen lassen.
Nach einem kurzen Besuch von Detroit Downtown wird man bemerkt haben, dass die Bevölkerung überwiegend aus Afroamerikanern besteht. Diese wohnen größtenteils in einem ca. 10km breiten Streifen um das Stadtzentrum. In den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts kam es in Detroit zu unschönen Rassenunruhen, deren Spuren noch heute zu sehen sind. Die Gegend um Detroit Downtown könnte krasser nicht sein. Verfallene Wohnhäuser, ausgebrannte Autowracks, Liquor Stores (Alkohol Geschäfte), Müll. Daneben unzählige Kapellen und Kirchen geradezu als Gegengewicht zum Verfall. Ich würde empfehlen von den feineren Außenbezirken und Vorstädten über die Grand River Road nach Downtown zu fahren. Die Straße fährt kerzengerade durch alle Gebiete und man kann schon 20km entfernt die Hochhäuser am Horizont erkennen. So bekommt man einen guten Einblick in die Gegensätze der Stadt. Ängstliche Gemüter werden Ihnen von dieser Tour abraten, aber hier schwingen mehr Vorurteile mit als Tatsachen. Es dürfte durchaus etwas gefährlich sein zu nachtschlafender Zeit als Weißer mit dickem Geldbeutel und polierten Schuhen durch die Seitengassen von Detroit zu stolzieren, aber das kann es genauso gut in der Seitengasse von Kleindorfbach sein.
Am Rande dieser Gegend befinden sich verschiedene Etablissements die vielleicht das etwas verruchte Flair der Stadt mit gestalten. Hier gibt es herrlich unamerikanische Clubs in denen Techno und Hardrock gespielt wird. In der Bakers Keyboard Lounge verwandelt sich die sonst typische Sterilität der Amerikaner bei Live-Jazz, Schummerlicht und Enge in eine intime und warme Atmosphäre. Man darf sich nicht daran stören, dass ein Großteil der Besucher schwarzer Hautfarbe ist, vielleicht kommt gerade dadurch diese besondere Stimmung auf. Jeden Mittwoch Abend findet eine Jazz Performance statt, bei der unzählige Musiker einen kurzen Einblick in ihre Kunst geben. Sonst spielt jeden Abend eine vielköpfige Jazz Band. Die Fischgerichte (z.B. Catfish "Sandwich") sind absolut zu empfehlen und relativ günstig. Getränke kosten mehr, dafür ist aber kein Eintritt zu bezahlen (Montag geschlossen).
Im etwas weiter nördlich gelegenen Stadtgebiet Royal Oak findet man entlang der Main Street unglaublicherweise (für den Norden der USA) Straßencafes, Biergärten und Discotheken in denen sogar getanzt wird (z.B. LUNA mit bunter Mischung an Musikstyles, oft Specials). Hier ist es so völlig anders als in den anonymen Suburbs.
An den Zufahrtsstraßen zum Stadtzentrum befinden sich auch einige Kasinos, in Detroit ist das Glücksspiel erlaubt.
Außerhalb des heruntergekommenen Stadtstreifens beginnen die Vororte in denen sich die reichere Bevölkerung und Firmen niedergelassen haben. Das Land ist topfeben, die Straßen kerzengerade und die Vororte so zusammengewachsen, dass man kaum mehr den Übergang wahrnimmt. Große Einkaufszentren, Malls und Restaurants sind hier angesiedelt. So wirken die kleinen Städte manchmal lebendiger als Detroit selbst. In einigen Supermärkten kann man hier schon mal die nächste Generation des Kaufens an automatischen Selbstservice-Kassenanlagen ausprobieren. In Malls wie Twelve Oaks Mall (Ecke 12 Mile Road und Novi Rd.) findet man eine riesige Ansammlung unterschiedlichster Geschäfte. Hier sollte man auf keinen Fall kuriose Läden wie "Sharper Image" oder "Discovery Channel" verpassen. Recht günstige Kleidung gibt es bei Kohl's, gleich gegenüber der Twelve Oaks Mall. Shopping mit Erlebnischarakter bietet das riesige Outdoor World Geschäft im Great Lakes Crossing Mall bei Pontiac. Neben einem unüberschaubarem Angebot an sämtlichen Oudoor Artikeln gibt es hier ein riesiges Aquarium und Schießstände.
Befindet man sich schon in der Nähe von Pontiac, kann ich das Fischrestaurant Joe's Crab Shack empfehlen. In dem abgedreht ausgestatteten Restaurant kann man sich von Lachs bis Krabben satt essen.
Und ist man schon mal in der Motor City, dann sollte man sich auch mal die klassischen Muscle Cars, Hot Rods und PS Giganten bei Southern Motors anschauen. Über 2 Liter Hubraum wird hier nur müde gelächelt. Besser als jedes Museum - man kann die Fahrzeuge gleich kaufen !

Die Straßen und Freeways befinden sich oft in einem erbärmlichen Zustand. Bedingt durch die hohen Temperaturunterschiede und die Verwendung von extremen Mengen Streusalz im ausgeprägten Winter bekommen die Straßen schnell Schlaglöcher. Unzählige zerplatze Reifen am Straßenrand zeugen von der Wirkung auf Fahrzeuge.
Von Detroit Downtown in Richtung des stark renovierten Flughafens (nun selbst eine Art Sehenswürdigkeit mit Skytrain, Wasserbogen-Brunnen, ...) befindet sich in der Nähe von Dearborn das Henry Ford Museum und Greenfield Village. Hier gibt es unter anderem das Labor von Edison, den Geburtsort von Henry Ford, alte Dampfmaschinen und Autos. Die Lokalität wurde mir schon vielfach empfohlen, leider kam ich noch nicht dazu sie zu besuchen.
Die Nähe von Detroit zu Kanada rückt die Verlockung nahe, zur Abwechslung kanadischen Boden zu betreten. Es bereitet kein Problem mit einem US-Visa nach Kanada und zurück zu kommen. Detroit ist mit dem kanadischen Windsor über eine Brücke und einen Tunnel verbunden. Beide sind Gebührenpflichtig (alternativ US oder kanadische Dollar), wobei die Brücke günstiger ist. Die Detroit gegenüberliegende Uferseite von Windsor lädt mit einer hübsch gestalteten Riverside ein. Hier finden sich interessante Kunstskulpturen, Bänke mit Seeblick, Sportler und ein beeindruckender Blick auf die Skyline von Detroit, insbesondere wenn die Sonne untergeht. Ein weiter entferntes Ziel wie Toronto ist beispielsweise 4-5 Autostunden von Detroit entfernt. Mehr dazu in dem Reisebericht "Kanada: Niagarafälle und Toronto". Richtung Westen wartet die Konkurrenz zu New York City, Chicago, in ebenfalls ca. 4 Stunden Autofahrt auf eine Entdeckungsreise.






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