Chicago, Illinois Sehenswürdigkeiten und Bilder der windigen Stadt Chicago. Hochbahnen und Wasserstraßen. Hochhauswälder und sonnige Strände. Mafia-Pizza und Straßenkunst.


 
   Chicago  
   

Vergrößern: Chicago

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Hotel: Baymont Inn & Stess (ca. 60 Dollar), 79th Street 855, Willowbrook, IL, US60521, Tel.: 630-654-0077, www.baymontinns.com/chicago-willowbrook (billiger über hotels.com)

Nahverkehr: CTA Züge: www.transitchicago.com, Metra Züge: www.metrarail.com

Touristenbüro: www.choosechicago.com

Stadtkarte: Chicago

Sonstiges: Hancock Observatory, 875 North Michigan Avenue, www.hancock-observatory.com

Sears Tower, 233 South Wacker Drive, www.the-skydeck.com

Joey Buona's Pizza, 162 East Superior, 312-943-DEEP, www.buona.com

Hard Rock Cafe Chicago, 63 West Ontario Street (Kreuzung Clark Street), 312-943-2252

Main Post Office, 433 West Van Buren Street

 

Knapp 450km von Detroit befindet sich Chicago, die Stadt die die direkte Konkurrenz zu New York darstellt und am Ufer des Michigan Sees liegt.
Während eines Wochenendes besuchte ich Chicago, deren Spitzname "Windy City" selbst im heißen Sommer bestätigt wird. Ich will es gleich vorweg nehmen - ein Wochenende ist für diese Stadt wirklich zu kurz, aber man bekommt durchaus einen Eindruck. Mein Hotel (Baymont Inn, sauber angenehmes Businesshotel mit recht hilfsbereitem Personal) lag in westlicher Richtung außerhalb von Chicago Downtown. Das Hauptproblem der Stadt sind Parkplätze. Hier scheint ein Parkplatz für einen Tag fast halb so viel wie eine Hotelübernachtung zu kosten. Außerhalb des Innenstadtbezirkes kommt man einerseits zu günstigeren Hotels, kostenfreien Parkplätzen und stressfreierer Anreise (der kostenpflichtige Tri-State-Tollway erwies sich mit 40 Cents pro Streckenabschnitt als günstig). Allerdings ist man dann auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen. Hier gibt es den CTA Nahverkehr, der Züge vom und zum Zentrum betreibt, darunter auch den berühmten "EL", die Hochbahn. Weniger bekannt scheinen mir die METRA-Züge zu sein. Beide Systeme bieten günstige Tageskarten an, bei METRA gibt es für 5 Dollar sogar einen Wochenendpass mit dem man über das gesamte Wochenende die Strecken benutzen kann. Nachteil bei METRA: die Taktzeiten sind nicht so hoch wie bei den CTA Zügen, jedoch sind die Stationen in deutlich angenehmeren Gegenden und auch weiter vom Zentrum weg, so dass man sich über sein Auto keine Sorgen zu machen braucht und auch keine Gebühren für den Parkplatz zahlen muss. Wer trotzdem mit dem Auto in die Innenstadt will, der findet am ehesten bezahlbare Parkplätze um den Grant Park (Ecke Michigan und Randolph Street bzw. Ecke Michigan und Van Buren).
Fährt man wie ich mit dem METRA Zug ins Zentrum so kommt man an der Chicago Union Station an. Dort trat ich aus dem Bahnhofsgebäude und wurde von Chicagoer Wind und der Hochhausfront der Innenstadt begrüßt. Wie immer erkundete ich auch Chicago zu Fuß, was vielleicht die beste Möglichkeit ist. Die Entfernungen sind nicht so ganz hoch, zumindest für mich ;-)
Die bekannteste Institution von Chicago ist wohl die Hochbahn und die Schleife "The Loop" die sie um mehrere Häuserblocks des Zentrums zieht. Wer in Chicago ist, muss mindestens einmal mit dem EL die Loop umfahren, so dachte ich es mir und war schon gespannt wie es wohl sein würde. Mit der Orangen Linie kann man tatsächlich im Kreis fahren, wenn man will auch mehrmals. Man muss nur nach durchfahren der Loop aussteigen und den nächsten Zug der in die Loop fährt abpassen. Ich hatte mir die Fahrt in der Loop heftiger vorgestellt, aber es ist eher eine gemächliche Angelegenheit da fast alle 500m eine Station kommt. Anders sieht es nach dem verlassen der Loop aus, wo richtig Spaß auf den holprigen Schienen aufkommt.
Entlang des Flusses kann man Chicago von seiner sonnigen Seite kennenlernen. Hier werden die Straßen über eiserne Klappbrücken geführt und zu beiden Seiten des Flusses reihen sich die interessantesten Wolkenkratzer. Überhaupt ist Chicago ein echter Leckerbissen an architektonischen Highlights. Es scheint als ob sich die Architekten hier einen Wettkampf an Innovationen geliefert haben. Entlang des Flusses bzw. des Waker Drives kann man davon einen guten Eindruck bekommen. In der Glasfassade des 333 West Waker Drive Buildings spiegelt sich die Umgebung und auch die Sonne beim Untergang. Biegt man um die Flussbiegung fällt der Blick auf zwei siloartige Türme, den Marina City Towers. Autos sind an dem offenen Gebäude beängstigend nahe an der Außenkante geparkt. Aber keine Angst, hier lässt man parken, da die nur mit einer Drahtseilreling gesicherten Plattformen nicht unbedingt Menschen mit Höhenangst zurück halten kann. Lässt man den Blick hier über die Skyline schweifen reibt man sich unverhofft die Augen. Hier die Spitze eines Wolkenkratzers der wie eine Kirche aussieht, dort ein Gebäude mit einer orientalischen Kuppel als Spitze, weiter entfernt blitzt Gold und dunkler Marmor während an einer anderen Stelle eine Pyramide in den Himmel zu streben scheint. Einerseits passt es irgendwie nicht zusammen, andererseits bekommt die Stadt so ein vielseitiges Gesicht. Die nächste Überraschung ist, dass Chicago auch Blumen und Bäume in der City anpflanzt, was umgeben von leblosen Hochhäusern die Atmosphäre schön auflockert.
Die Orientierung innerhalb der Stadt geht meiner Meinung nach einfach von statten, da sie wie jede andere amerikanische Großstadt in ein gitterförmiges Straßennetz untergliedert ist.
Ungewöhnlich ist eben die Etagennutzung der Straßen. So ist es im ersten Moment nur schwer zu verstehen wenn man in der Loop eine große Straßenkreuzung hat und darüber in all dem Getümmel noch die Züge kreisen. Besser greifbar wird alles, wenn man sich an einer Straßenkreuzung mitten in der Loop aufhält (z.B. Ecke Dearborn und Monroe) und in allen Himmelsrichtungen die Hochbahn zu sehen ist. So werden auch die Dimensionen der Innenstadt erkennbar.
Mein Weg führte zur Uferfront der Stadt, welche vom Grant Park dominiert wird. Hier finden auf großen Wiesen Freiluftevents statt, wie zum Beispiel Jazzfestivals während meines Besuches. Mitten im Park steht die Buckingham Fountain (Fontäne), die mit verschiedenen Wasserspielen vor der Skyline der Stadt aufwartet. Bei Wind (also dem Normalzustand) landet das Wasser der Hauptfontäne erfrischenderweise rings um. Der Brunnen ist in der Nacht teilweise farbig beleuchtet.
Die nächste Wasserspielerei gibt es an der Mündung des Flusses in nördlicher Richtung unterhalb des Navy Piers. Hier sprüht jede Stunde ein wuchtiger Strahl der Centennial Fontain and Arc von der einen Uferseite zur anderen und bildet somit eine künstliche Brücke aus Wasser. Ich kann mir vorstellen dass am Morgen bei kräftigem Sonnenschein ein Regenbogen das Tor zur Stadt bildet.
Das Navy Pier selbst ist eine Art Vergnügungspark mit Riesenrad welchen ich mir jedoch nicht angeschaut habe. In der Nähe weiter westlich beginnt auch die Magnificant Mile wie die Michigan Avenue nach der nördlichen Flussüberquerung genannt wird. Es handelt sich um eine übervölkerte Einkaufsstraße ähnlich der 5th Avenue in New York. Hier präsentiert sich alles was Rang und Namen hat. Unter anderem Nike Town und Apple Center. In letzterem kann man nicht nur die neuesten Entwicklungen der Apple-Welt anschauen und ausprobieren, sondern auch von den unzähligen Computern kostenlos im Internet surfen.
Ist man bis hier hin noch nicht totgetrampelt worden, dann schafft man auch das letzte Stück bis zum Water Tower dessen zinnenbewehrter Turm wirklich gar nicht zu den Geschäften und dem geschäftigen Treiben passen mag, aber dennoch einen majestätischen Eindruck erweckt. Dies ist übrigens nahezu das einzige Gebäude, welches den Stadtbrand im Jahr 1871 überstanden hat. Angeblich wurde der Stadtbrand von einer schusseligen Kuh ausgelöst die versehentlich eine Laterne umstieß. Danach brannte die Stadt 2 Tage bis auf die Grundmauern ab. Meint man der Watertower sei augenfällig das höchste Gebäude in der Umgebung hat man vielleicht vor lauter Bäumen ähhh... Türmen das John Hancock Center übersehen. Dieses dunkle Gebäude mit der Stahlverstrebung und den zwei Antennen auf dem Dach ist mit 1000 Fuß (ca. 344m) nicht das höchste Gebäude der Stadt aber trotzdem das sechst oder siebthöchste der Welt. Von der 94. Etage hat man einen Blick auf die Skyline der Loop und den umgebenden Gebäuden. Gerade bei Sonnenuntergang stellt sich eine leichte Hightech-Romantik ein. Allerdings ist die angepriesene Freiluftterrasse eher witzlos, da sie von einer Art engmaschigem Fliegengitter umgeben ist. Nachdem der Höhenrausch befriedigt war lief ich noch 500 Meter weiter nach Norden, um dort auf einen Sandstrand mitten in Chicago zu treffen (Oak Street Beach) ! Hier aalen sich sportliche Körper in der Sonne oder zeigen sich beim Beach-Volleyball.
Nach so viel Bewegung wird es vielleicht Zeit etwas für das leibliche Wohlergehen zu tun. Zeit also um die Spezialität der Stadt zu testen: Pizza. Ruft man sich die Gangstergeschichten und die mafiöse Vergangenheit in Erinnerung ist dies gar nicht mehr so abwegig sich mitten in Nordamerika über handgemachte Pizza als Delikatesse herzumachen. Vom Oak Street Beach einen Block in nordwestliche Richtung oder unterhalb des John Hancock Centers bietet sich dazu Gelegenheit. Ich versuchte es bei Joey Buona's in der East Superior. Es war die wohl bisher teuerste Pizza die ich gegessen habe, aber der Preis ist es wert. Hier werden übrigens auch günstigere Pizzen zum mitnehmen angeboten.
Etwas abseits der Magnificant Mile befindet sich an der Ontario Street das Hardrock Cafe, das ich wegen meines City-T-Shirt süchtigen Bruders besuchen musste. Innen lädt eine gigantische Videobar zum staunenden Verweilen ein. Gleich um die Ecke des Hardrock Cafes befindet sich das Rainforest Restaurant, das mit unzähligen animierten Tieren, Geräuschen und sogar Regen das Essen im Regenwald in den Hintergrund geraten lässt.
Richtung Süden nähert man sich wieder dem Innenstadtkern. Dort erwarten den neugierigen Besucher einige obskure Plastiken namhafter Künstler, welche die Plätze dort auflockern. Inbesonders hat mir die Skulptur vor dem State Of Illinois Center gefallen, deren weiche Konturen und Begehbarkeit hervorragend die geradlinige Umgebung kompensiert. Im Zentrum der Loop an der Dearborn Street findet sich die First National Bank, wo gleiche mehrere interessante Dinge zusammen kommen. Einerseits hat Chagall hier ein riesig buntes Mauermosaik der Vier Jahreszeiten hinterlassen. Man sollte dem Versuch widerstehen die Abschrankung zu überqueren, da hier Lichtschranken Souvenirjäger etc. melden (ja, so ein Chagall Steinchen wäre schon recht nett gewesen ;-) ). Hat man das Sicherheitspersonal noch nicht auf sich aufmerksam gemacht, sollte man in den Innenhof gehen und dort den Brunnen bewundern. Noch genialer wird es wenn man sich der Fassade des First National Buildings nähert und nach oben schaut.
Entlang der Van Buren Street findet man nicht nur den EL sondern auch die etwas seltsam anmutende Midwest Stock Exchange. Die Figuren am Gebäude sind schon etwas übertrieben dargestellt. Unter der Woche werden sicherlich interessante Führungen angeboten. Ist man hier angelangt kann man entweder das größte Postamt der Welt besuchen (Main Post Office) oder den Sears Tower.
Ich entschied mich für den Sears Tower. Bevor es in die Höhe geht darf man sich erst einen Promotion Film anschauen. Oben auf dem mit 442 Meter vielleicht höchstem Bürogebäude der Welt geht es eher unspektakulär zur Sache. Vom 103 Stock (110 max) hat man einen direkten gigantischen Blick in all die Wolkenkratzer unter sich. Richtung Westen kann man seinen Blick über das schier unendliche Flachland streifen lassen. Ist das Wetter nicht so gut, empfiehlt sich ein Besuch kurz vor Sonnenuntergang. Wer nicht Höhengeil ist, der muss nicht den Sears Tower und das John Hancock Center bestiegen haben. Wer lieber die Skyline von Chicago und das Treiben auf der Magnificant Mile anschaut sollte das Hancock Building wählen, wer lieber das Gefühl "mitten drin" haben will, für den ist der Sears Tower das richtige. Der Eintritt für beide Gebäude ist mit je ca. 10 Dollar nahezu gleich.
Im Bereich der Loop sollte man auch nicht versäumen mal einen dunklen Innenhof mit den typischen Feuerleitern zu besichtigen. Kommt einem der Bezirk um die Loop etwas Menschenleer vor, insbesondere an Wochenenden, der soll sich wieder der Magnificant Mile zuwenden, in der die Geschäfte fast nie geschlossen haben und sich halb Chicago durch die Straßen zu drücken scheint. Die Touristeninformation findet man übrigens gegenüber des Water Towers, auf der anderen Seite der Michigan Avenue im ebenso historisch aussehenden Gebäude (Water Works Visitor Center). Hier gibt es auch Rabatt- und Discountangebote für die unzähligen Museen der Stadt.






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