Ungarn Ungarische Sehenswürdigkeiten abseits von Budapest. Scharfer Paprika und süßer Wein. Flacher Ballaton und weites Land. Open Airs und besinnliche Kloster.


 
   Ungarn 2004: Übersicht  
     
 


Zeitraum: August 2004

Zurückgelegte Gesamtstrecke: ca. ???km

Hauptziele: Pannonhalma, Györ, Tihany, Veszprem, Fertöd, Budapest

Gesamtkosten: ???Euro

Weitere Landesinformationen: www.ungarn-tourismus.de

 

Mein Freund und Arbeitskollege lud mich im August in seine Heimat Ungarn ein. Zuvor war ich bereits einmal kurz in Budapest und hatte schon die ersten Berührungspunkte mit diesem Land. Zusammen mit meiner Freundin fuhr ich für eine Woche mit dem Auto zu meinem Freund und seiner Familie. Ungarn begrüßte uns mit heißem, trockenen Wetter.
Einer der Höhepunkt war die Rockoper Istvan bei der Burg von Csesnek (welche an sich schon eine Sehenswürdigkeit ist) zum Nationalfeiertag. Hier wurde uns unter einem funkelnden Sternenhimmel gezeigt wie Ungarn entstand. Ich weiß nicht wie viele tausend Ungarn vor der Bühne auf Strohballen saßen, aber es war ein sehr ergreifender Moment als sich alle erhoben und die Nationalhymne sangen während über den Köpfen ein gigantisches Feuerwerk den Himmel erleuchtete.
Nachfolgend eine kurze Beschreibung unserer Ziele. Budapest lasse ich mit Absicht aus, da wir dort nur für einen Tag waren und nur die Hauptsehenswürdigkeiten besucht haben (Infos zu Budapest: Budapest Cityguide, Stadplan Budapest).

Aber zuvor die wichtigsten Quickinfos:

Zoll & Preise

Vor kurzem ist Ungarn als ein Anwärterstaat in die Europäische Union aufgenommen worden. Großartige Zollformalien fallen damit weg. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis auch der Euro als Zahlungsmittel eingeführt wird. Leider ist an vielen Touristenorten und in Supermarktketten bereits zu erkennen, dass sich das Preisniveau auf das übliche Euroniveau zubewegt. Recht günstig sind weiterhin Nahrungsmittel und Restaurantbesuche. Die Preise für Kraftstoffe bewegen sich auf ähnlichem Niveau wie in Deutschland.

Straße & Verkehr

Die Straßen sind in Ungarn recht ordentlich. Auch die Orientierung geht dank guter Beschilderung recht einfach. Angenehm fiel uns auch auf, dass die Anzahl der Ampeln in den Städten sehr gering ist. Der Verkehr fließt damit recht flüssig (einmal abgesehen von Budapest). Anfangs etwas nervig ist die Lichtpflicht am Tag außerhalb der Ortschaften. Dies hat jedoch auf den Landstraßen den Vorteil, dass man beim Überholen entgegenkommende Fahrzeuge recht früh erkennen kann.
Die wenigen Autobahnen sind übrigens Mautpflichtig.

Land & Leute

Die Ungarn sind sehr stolz auf ihr Land und ihre Leute, die es auch außerhalb Ungarns zu einem Berühmtheitsstatus gebracht haben. Trotz dem sind sie Fremden gegenüber aufgeschlossen. So kann es vorkommen, dass man mal kurz zum Schnaps eingeladen wird . Das sollte man nicht ausschlagen, auch wenn die Uhrzeit dagegen spricht (wie uns geschehen durften wir bereits kurz nach dem Frühstück selbstgebranntes probieren). Überraschend viele Leute sprechen Deutsch. Aber auch diese freuen sich, wenn man als Besucher die üblichen Höflichkeitsfloskeln in Ungarisch beherrscht.

Aussprache & Nützliche Wörter

ungarisch = deutsch
c = z (Zeppelin)
cs = tsch (Kutsche)
gy = dj (Adieu)
ly = j (Jagd)
ny = nj (Kognak)
s = sch (schön)
ty = tj (Matjes)
v = w (Wasser)
z = s (Reise)
zs = sch
sz = scharfes s

Guten Tag = jó napot ("joh nappot")
Guten Abend = jó estet ("joh äschteht")
Danke = köszönöm ("kössönöm")
Tschüß/Hallo = szia ("ssio")
Ja = igen ("igän")
Nein = nem ("näm")
Entschuldigung = bocsänat ("botschahnott")
Wo ist ... ? = hol van ... ? ("hoh wonn ...")

Essen & Trinken

Essen gibt es meist in üppigen Mengen. Die Gerichte sind auch meist deftig. Aber es gibt jenseits von Gulasch einiges zu entdecken. In Restaurants ist Trinkgeld (10-15%) üblich.
Wein gibt es in verschiedenen Variationen. Dank der langen sonnigen Monate ist der Wein entweder ziemlich kräftig oder lieblich. Empfehlen kann ich den "Grauen Mönch" (Szürkebarat) als halbtrockenen Weißwein und Tokaji Aszu als lieblich bis süßen Wein. Bei diesem gibt die Anzahl der Puttonyos (1-6) den Grad der Süße an. Stufe drei ist schon ziemlich süffig und vielleicht schon als Dessertwein zu verwenden.
Ungarn ohne Salami ist kein richtiges Ungarn. Die "Pick teliszalami" aus Schweinefleisch und gewürztem Speck ist nur eine (aber die Bekannteste) von vielen.





 
   Veszprem  
   

Vergrößern: Veszprem

Vergrößern: Veszprem

Vergrößern: Veszprem

 


Adressen:

Veszprem im Internet: www.veszpreminfo.hu

Touristeninfo: E-Mail: veszprem@tourinform.hu

Stadtplan: Veszprem

 

Während unseres Aufenthalts in Ungarn wohnten wir in einem kleinen Wochenendhäuschen in den Weinbergen bei Veszprem. Es gehörte einem Freund, der selbst in Veszprem aufgewachsen war und uns so fachkundige Führungen verabreichte.
Das Zentrum von Veszprem bildet das auf steilen Felsen gelegene Burgviertel in das man durch einen geschwungenen Torbogen gelangt. Nahezu alle Gebäude sind hier renoviert und verstrahlen einen festlich historischen Glanz. Vom Feuerturm hat man nicht nur einen guten Ausblick auf die Umgebung, sondern auch auf Veszprem selbst. Spätestens jetzt macht auch die sozialistische Bausünde in Form des zentralen Hochhauses auf sich aufmerksam. Durchwandert man das Burgviertel stößt man auf verschiedene Kirchen und auf den pompösen Palast des Erzbischofs. Unweit davon glänzt die Dreifaltigkeitssäule. Läuft man weiter bis zum Ende des Burgviertels (es gibt nur eine Straße), trifft man auf das steinerne Standbild von König Stephan (Istvan) und Gisela. Hinter ihrem Rücken breitet sich der Himmel aus und man kann seinen Blick in die Ferne schweifen lassen. Zu dem von hier aus sichtbaren einsam thronenden Kreuz auf der Klippe kann man übrigens auch wandern (Treppe in der Gasse links vom Bischofspalast).
Auf dem Platz vor dem Bischofspalast findet im Sommer das Veszprem Sommer Festival statt. Dann ist dort eine Bühne und Stuhlreihen aufgebaut und nahezu jeden Abend findet eine andere Darbietung statt. Während unseres Besuchs nahmen wir an einem Dixiland Konzert teil, welches von einer recht bekannten ungarischen Gruppe dargeboten wurde.
Außerhalb des Burgviertels laden verschiedene Restaurants zum erkunden der ungarischen Küche ein. Im Gewölbekeller des Grauen Mönchs (Szürkebarát, Szabadság tér 12) aßen wir uns an der Fleisch-Spezialiätenplatte für 2 Personen satt. Im Fészek Kisvendéglöben (Szabadság tér 2, Eingang um die Ecke) ist die Palette der Gerichte größer, von Koteletts mit fritierten Zwiebelringen bis Hirnsuppe gibt es dort alles. In der nahe gelegenen Fußgängerzone (Kossuth Lajos) gibt es neben verschiedenen Geschäften noch die Möglichkeit Ungarische Hamburger zu probieren (Rechts vom Eingang des Supermarkts am zentralen Platz). Im Gegensatz zur McD Konkurrenz warten diese mit etwa 3-facher Größe und deutlich besserem Geschmack auf, und das zum halben Preis. Etwas weiter Richtung Osten trifft man auf die modernen Markthallen, wo allerlei frisches angeboten wird. Hier sollte man es nicht versäumen Paprikas zu kaufen (je gelber desto schärfer...).Wundert man sich, dass selbst an Samstag Vormittagen kaum etwas in den Geschäften um die Fußgängerzone los ist, sollte man in den am Ortsrand liegenden TESCO Supermarkt gehen. Hier wird man bleibende Eindrücke vom ungarischen Kaufrausch erleben, es schieben sich die Menschen in endlosen Strömen durch die Gänge. Kein Wunder, hier gibt es konzentriert nahezu alles zu kaufen und das zu ziemlich guten Preisen.
Nirgendwo anders als vor der Bibliothek läßt sich die Verschmelzung zwischen alt und neu besser betrachten. Moderne Zwillingstürme fügen sich passend zur alten verschnörkelten Fassade der ursprünglichen Gebäude. Ein weiteres Bauwerk der Moderne ist die Talbrücke bzw. das Viadukt an der Zufahrtsstraße zum Stadtzentrum. Sie überspannt das Tal zwischen zwei Bergen und von ihr hat man einen sehr guten Blick auf das Burgviertel. Am Nationalfeiertag hatten wir von hier aus einen schönen Blick auf das Feuerwerk, welches über dem Burgviertel abgebrannt wurde.
Nahe an der Fußgängerzone liegt an der Jutasi Utca der Busbahnhof. Von hier kann man für ca. 4 Euro nach Budapest fahren (die Fahrt dauert knapp 2 Stunden).



 
   Pannonhalma  
   

Vergrößern: Pannonhalma

 


Adressen:

Abtei Pannonhalma: Tel.: +36-96-570-100, Fax: -011

PAX Touristenbüro: H-9090 Pannonhalma, Vár 1. Tel.: +36-96-570-191, Fax: -192, E-Mail: pax@osb.hu

 

Nähert man sich auf der Bundesstraße 82 Pannonhalma, strahlen die hellen Gebäude der Abtei weithin sichtbar in der Sonne. Das kleine einfache Dorf am Fuße des Berges 15km südlich von Györ wird dominiert von der hoch auf der Spitze thronenden Abtei. Um zur Benediktinerabtei zu kommen, muß man das Dorf durchfahren und sich dann den Berg bis zum Parkplatz hochwinden. Im Vergleich zum bodenständigen Dorf wirkt das erhabene Kloster weltfremd und abgehoben, wie es auch die exponierte Lage auf dem Berg andeutet.
Das Kloster kann nur geführt besucht werden. Dazu gibt es nahe des gebührenpflichtigen Parkplatzes eine moderne Waschbeton-Ankunftshalle wo man neben dem Ticketverkauf auch Videovorführung zur Einstimmung und Toiletten findet. Die Zeiten für fremdsprachige Führungen scheinen sich entgegen der Angabe in Reiseführern öfters zu ändern. Wir schlossen uns aus Zeitgründen einer ungarischen Führung an, man bekommt dann eine Broschüre die die wichtigsten Erläuterungen enthält, was ausreichend ist.
Von dem Platz vor der Klosterkirche hat man einen gigantischen Blick über die Umgebung bis hin nach Györ. Die Kirche selbst strahlt im Innern eine düstere Faszination aus. Die dunklen Wände, die mit einer Dunstschicht überlagerten Verzierungen machen die vergangenen Zeiten regelrecht greifbar und unterstreicht die vage Vermutung, dass das Kosterleben nicht immer nur ein Zuckerschlecken ist. Die Krypta ist ebenfalls sehenswert mit vielfältigen Bogensäulen und einer sagenumwobenen Sitznische. Die Kirche verläßt man über ein Prachttor (welches den Namen auch verdient) in den Kreuzgang mit Fenstern zum romantisch verlassenen Innenhof. Hier gibt es ein Mauerstück einer vorhergehenden Kirche zu sehen, in dem neben Verzierungen auch Kritzeleien von Pilgern aus dem 12. oder 13. Jahrhundert zu sehen sind.
Das zweite Highlight des Klosters Pannonhalma ist die gewaltige Bibliothek. In einem großen Saal sind rund 1/4 Million historische Bücher untergebracht. Über einen Balkon unter der Kuppeldecke wird die 2. Etage zugänglich. Leider sind in dem Bibliothekssaal noch Ausstellungstafeln untergebracht, so dass man die Masse an Büchern nicht richtig wirken lassen kann.
Vielleicht sollte man zum Besuch den Klosters nicht unbedingt die Mittagsstunden wählen, sondern eher gegen Abend wenn das Kloster und die auf dem benachbarten Hügel liegende Kapelle in einem weicheren Licht liegen.



 
   Györ  
   

Vergrößern: Györ

 


Adressen:

Touristeninformation: Árpád utca 32, Tel.: +36-96-311771, E-Mail: gyor@tourinform.hu

Stadtplan: Györ

 

Befindet man sich schon in Pannonhalma kann man gleich einen Abstecher nach Györ machen. Györ selbst ist eine weitläufige Industriestadt welche jedoch eine sehenswerte Altstadt besitzt. Fährt man mit dem Auto in die Stadt empfiehlt es sich in den vorgelagerten Wohngebieten immer den Centrum/Tourist-Info Schildern zu folgen und dann nahe des Bahnhofs einen Parkplatz zu nehmen. Die Altstadt von Györ ist nicht sehr groß und bequem zu Fuß zu erforschen. So waren wir regelrecht überrascht wie klein die Entfernungen der Altstadt sind, dies kann sich allerdings relativieren wenn man neugierig jede Gasse erkunden möchte. Über teilweise recht verwinkelte Gassen entdeckt man immer wieder bunte Häuserfronten. Besonders im Licht der Abendsonne strahlen die Farben um die Wette. Angenehm fiel auf, dass sich zur Zeit unseres Besuches nur wenige Touristen in Györ tummelten. An heißen Sommertagen kann man an dem angrenzenden breiten Flußufer der Raba unter den Bäumen etwas Abkühlung finden.
Hervorhebenswert ist neben prunkvollen Kirchen (Liebfrauendom) auch die Apotheke (Patika) am Platz Széchenyi tér die mit einer kleinen Ausstellung und historischer Einrichtung sehenswert ist und übrigens noch weiterhin als Apotheke fungiert. Nahe des Doms kann man in den Katakomben das unterirdische Györ besuchen. Alles in allem eine Stadt für einen ruhigen Nachmittag/Abend abseits der großen Touristenströme.



 
   Tihany  
   

Vergrößern: Tihany

 


Adressen:

Tihany im Internet: tihany.osb.hu

Touristeninfo: E-Mail: apatsag.tihany@canet.hu

 

In den Balaton-See ragt die Halbinsel Tihany etwa 5km hinein. Nähert man sich Tihany von Osten, kann man aus einiger Entfernung auf einem Hügel die Zwillingstürme der Inselkirche sehen. Um dort hin zu gelangen muss man erst dem schilfbewachsenen Küstenverlauf folgen, vorbei an Stränden, kleinen Anlegestellen und einer Reihe Angler die sich entlang der Promenade verteilen. Auf der Rückfahrt erlebten wir hier auch, dass der Balaton durchaus ungemütlich werden kann wenn der Wind die Wellen gegen das Ufer peitscht.
Auf dem Hügel angekommen erkannten wir schnell, dass wir hier nicht alleine waren. Unzählige Touristengeschäfte sammeln sich rund um die Kirche. Kurz vor dem Ortsausgang fanden wir einen Parkplatz, welcher nicht gebührenpflichtig war wie der Rest. Sogar für die öffentliche Toilette mußte man hier bezahlen. Dafür entschädigte der Blick vom Plateau hinter der Kirche welcher weit über den milchig bläulichen Balatonsee reichte und bis zum gegenüberliegenden Ufer ging. Auch das Innere der Kirche war recht sehenswert. Mit optischen Tricks wurde an der Decke Tiefe und Struktur vorgetäuscht, welche gar nicht vorhanden war. Besonders gelungen sind auch die Stellen an denen man den Eindruck bekommt, das Tageslicht durchscheinen würde. Unweit der Kirche ist auch noch eine Kuriosität in Form des "Paprika-House" hervorzuheben. Hier sind Außenwände, Eingang und auch das Innere mit tausenden von roten ungarischen Paprikas gespickt.
Idylisch anzusehen sind die alten Steinhäuser der Fischer mit Schilfdächern. Besonders in den Seitenstraßen sind eine schöne Gebäude in diesem Stil zu sehen die nicht gleich den Eindruck eines Touristenobjekts machen.
Der in westliche Richtung etwas unterhalb der Kirche liegende Kratersee ist ebenfalls einen Blick wert. Sein Wasserpegel liegt deutlich über dem des Balaton.




 
   Balatonfüred  
   
 


Adressen:

Touristeninfo: E-Mail: balatonfured@tourinform.hu

 

Unweit der Halbinsel Tihany liegt die Kurstadt Balatonfüred am Ufer des Plattensees. Sehenswert ist die lange Uferpromenade die sich speziell im August nicht nur zum bummeln, Schwäne füttern und als Aussichtspunkt zum bunten Treiben auf dem Balaton eignet, sondern dann auch etwas für Gaumen und Ohren bietet. Dann nämlich findet auf der Uferpromenade das Weinfest statt, das zum probieren der Weine aus der Region einlädt. Kaufen sollte man Weinflaschen dann allerdings im Supermarkt, was deutlich günstiger ist. Zum Essen gibt es an den kleinen Buden ebenfalls genügend. Nach Einbruch der Dunkelheit, wenn hinter der Kirche auf dem Berg der Insel Tihany die Sonne versunken ist, spielen jeden Abend verschiedene Bands auf. Die bewachten Parkplätze nahe des Ufers sind relativ teuer. Leider ist die Uferstraße weitgehend mit Souvenirständen belagert.
Steht einem der Geschmack mehr nach gesundem Wasser, dann wird man am Gyógy Platz ca. 100m weg vom Ufer gegenüber dem Anfang der Uferpromenade fündig. An einem pavillonartigen Trinkhaus bekommt man das Heilwasser der Stadt, welches recht eisenhaltig ist und so eine besondere Geschmacksnote bereithält (solange es kühl getrunken wird).
Neben der Uferpromenade ist übrigens eine Bootsanlegestelle von der verschiedene Unternehmen eine Schiff-Fahrt auf dem See anbieten. Wie zweifelhaft solche Fahrten sind bleibt jedem selbst zum urteilen überlassen. Aus dem Angebot der üblichen lautsprecherbeschallten Touri-Dampfer sticht jedoch ein zweimastiges Segelschiff heraus, welches auch noch schön aus Holz gefertigt ist.




 
   Alsóörs  
   
 


Adressen:

Alsóörs im Internet: www.alsoors.hu

 

Nahe bei von Balatonfüred liegt der Badeort Alsóörs. Hier bildet das Strandbad den Anziehungspunkt. Für kleinen Eintritt kann man echt ungarische Erfahrungen machen. Besonders zur Ferienzeit versammeln sich unter den schattigen Bäumen der Badanlage unzählige Menschen die über Stunden hinweg damit beschäftigt zu sein scheinen die mitgebrachten Luftmatratzen, Schlauchboote und Wasserspielzeuge aufzublasen. Dann verlagert sich das bunte Treiben in Richtung Wasser, wo in den hüfthohen Fluten gespielt und geschwommen wird. Unzählige Stände und Geschäfte im Strandbad versorgen die Besucher mit Essen, Trinken, Postkarten, Henna-Tattoos, aufblasbaren Gegenständen, etc. Für wenig Geld kommt man in den Genuß einfacher ungarischer Imbisse wie fritiertem Fisch oder Langos (Spezialität: Art fritierter Pfannenkuchen mit unterschiedlichen Gewürzen bestreut, z.B. Paprika oder Knoblauchpulver). Man kann gut einen ganzen Tag so verbringen, einfach etwas relaxen, Menschen und Situationen beobachten oder sich von dem freudigen Treiben mitziehen lassen.



 
   Fertöd  
   

Vergrößern: Esterhazy

 


Adressen:

Fertöd im Internet: www.mag.hu

 

Wir besuchten Fertöd nahe Sopron auf der Rückfahrt nach Österreich. Das ziemlich kleine Städtchen Fertöd wird vom Barockschloss Esterházy dominiert. Leider befand sich die Fassade des Schlosses zum Zeitpunkt unseres Besuches in Renovierung. Offenbar wird die strahlend gelbe Fassade, welche gut mit den Grüntönen im Garten kontrastiert, nun in dezente Weisstöne umgefärbt. Wir betraten die Schlossanlage über den Park und fanden uns im recht seltsam anmutenden Garten wieder. Hier standen riesige wie Pilze geschnittene Büsche umher. Wie sich später herausstellte waren das die Übrigbleibsel des seit Jahrhunderten wild wuchernden Barockgartens. Einerseits schade dass alles so verkommen konnte, andererseits mal etwas anderes was man nicht überall so zu sehen bekommt.
Das Schloss selbst ist mit einer Führung besichtigbar. Leider wurde sehr viel vom ursprünglichen Inventar zerstört, nachdem das ehemals als Jagdschloß dienende Gebäude zuerst verlassen wurde und dann im Laufe der Zeit als Stall und als Unterschlupf für die russische Armee diente. So zeigen Fotografien in welchem Zustand sich die Zimmer befanden, als das Schloß noch bewohnt wurde und wie sie vor dem Beginn der Restaurationsarbeiten waren. Die ursprüngliche Pracht wird wohl nie wieder herzustellen sein. Am prachtvollsten ist die Eingangshalle und der helle verspiegelte Musiksaal mit magischem Deckengemälde, der auch heute noch für Konzerte genutzt wird. Damals soll es jeden Abend glanzvolle Konzerte gegeben haben, was die Adeligen aus ganz Europa anzog. Joseph Haydn war hier als Komponist für Fürst Esterházy tätig, eine Ausstellung über sein Wirken ergänzt die Besichtigung des Schlosses.






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